Wien – Fortschritt durch Schönheit?

Wenn man an Wien denkt, denkt man vermutlich an Sachertorte, Johann Strauss oder Falco und vielleicht auch noch an die berühmten Kaffeehäuser oder Wiener Würstchen. Dass Wien aber eine lange Tradition als Hauptstadt und Wiege modernen europäischen Designs besitzt, ist vielen Besucher:innen der Stadt vielleicht nicht auf den ersten Blick bewusst.

Fotografie und Redaktion: Katharina Wind und Maximilian Hülshoff

Wien Palm Tree House ©Philipp Meiners via Unsplash

Fortschritt durch Schönheit? Dieser Titel mag sich einem deswegen nicht sofort erschließen. Fortschritt durch Schönheit ist der Titel einer gegenwärtig laufenden Ausstellung im Museum für angewandte Kunst in Wien, dem MAK. Diese Ausstellung ist die bis dato größte Retrospektive des Werks von Josef Hoffmann.

Josef Hoffmann? Wer sich professionell mit Gestaltung und Design beschäftigt, wird diesen Namen mit Sicherheit schon einmal gehört, gelesen oder irgendwo aufgeschnappt haben. Jeder von uns ist mit Sicherheit bereits einmal einem Gegenstand begegnet, der in seiner Anmutung oder seiner Gestaltung auf einem von Hoffmann erdachten ästhetischen Prinzip aufbaut. Wir haben uns diese Ausstellung für euch angeschaut. 

Josef Hoffmann lebte von 1870 bis 1956. Er lebte in fünf verschiedenen politischen Systemen und erlebte zwei Weltkriege. Zeit seines Lebens war Wien der Mittelpunkt seines Schaffens. Wien und Gestaltung, das sind zwei schon fast mystische angehauchte Begriffe, denkt man an die Wiener Werkstätte, die Wiener Kunstgewerbeschule, die Wiener Secession – die Josef Hoffmann auch mitbegründet hat – und andere große Architekten, Designer und Künstler der Zeit wie Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Otto Wagner, Adolf Loos oder Koloman Moser.


Apropos Adolf Loos: in Wien muss man sich nicht die Mühe machen eine Bar zu suchen. Es gibt nur eine Bar: die Loos Bar. Sagen selbst Wiener über ihre Stadt. Diese kleine aber feine Bar ist von Adolf Loos 1908 geplant und ausgestattet worden und besticht durch das unglaublich schöne Interieur von Glas, Onyx, Messing und Holz. Hier war Fortschritt gleichzeitig Schönheit.

Die Wiener Werkstätte war damals, initiiert und mitbegründet von Josef Hoffmann, der Inbegriff des Modernen. Ästhetischer Anspruch, Gestaltung und Herstellung sollten, so Hoffmann, miteinander verbunden werden. Die Produktionsmethoden sollten professionalisiert werden und die Arbeiten anspruchsvoller. Hintergrund dieses Denkens war der Anspruch an sich und an die Zeit, nicht nur althergebrachtes zu reproduzieren, sondern mit seinen dem Leben nahe stehenden Entwürfen Form und Funktion, Funktionalität und ästhetisches Empfinden miteinander zu verbinden. Josef Hoffmann gestaltete damals schon ganze Einrichtungen, die detailliert aufeinander abgestimmt waren. Besonders beeindruckt haben in der Ausstellung im Stil Hoffmanns gestaltete Halterungen für Toilettenpapier. 

» Nichts wurde einfach nur funktional gebaut. Nein, jedem Produkt, jeder Gestaltung wohnte der dringende Wunsch inne, mit diesem Gegenstand gleichsam einen ästhetischen Wert zu vermitteln. «
Maximilian Hülshoff

Die Wiener Werkstätte war das Synonym für diesen modernen Gedanken, sie wollte durch die Schönheit der von ihr gestalteten Gebrauchsgegenstände wie Besteck, Tafelgeschirr, Türgriffe, aber auch Kommoden, Spiegel, Bilderrahmen über Stühle, Sessel und Esstische die Gesellschaft in die ästhetische Moderne führen. Wenn man durch die Ausstellung geht – man sollte mindestens zwei Stunden Zeit einplanen – ist man immer wieder fasziniert, mit welch handwerklicher Präzision und zeitloser Schönheit viele der von Hoffmann gestalteten Gegenstände bis heute auf uns wirken. Und man entdeckt viele Formen, die man irgendwo schon einmal gesehen hat. Sei es von gestaltetem Glas wie Vasen oder Weingläsern – von denen manche Entwürfe bis heute zu den Bestsellern einer der berühmtesten Glasmanufakturen der Welt gehören – über von Hoffmann gestaltete Muster für Stoffe oder Tapeten, bis hin zu Prinzipien der Architektur, die wir auch heute noch als moderne Architektur gelten lassen.

Vieles von dem, was Josef Hoffmann damals bereits forderte, begründete und durch seine zahlreichen Lehrtätigkeiten Generationen von Gestalter:innen, Designer:innen, Architekt:innen und Grafiker:innen beigebracht hatte, ist auch bei KFF zu finden. Mit größtmöglicher Sorgfalt wird auf die Auswahl der Materialien geachtet, die Vielfalt an Farben und Materialien kennt kaum Grenzen. Ähnlich wie damals in der Wiener Werkstätte besteht auch hier der unumstößliche Anspruch, das Sitzmöbel handwerklich perfekt auszugestalten, und vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt absolute Präzision in seiner Arbeit walten zu lassen. Damit am Ende ein Produkt steht, das sowohl in seiner Schönheit, als auch in seiner handwerklichen Ausgestaltung, auch in Jahrzehnten immer noch den Eindruck des zeitlos Schönen besitzt. Frei nach dem Motto der Wiener Secession – Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit – das jede Zeit die ihr eigene Form- und Designsprache hat und verdient.

Bei KFF stellt man sich dieser Herausforderung: dem Neuen immer wieder aufgeschlossen zu sein, das Neue aufzugreifen, aber auch Neues schaffen. Wie bei den Modellen NEST von Designer Volker Hundertmark, oder den diversen Modellen von GAIA oder ALICE der Designerin Monica Armani. Ist Fortschritt durch Schönheit möglich? Josef Hoffmann hätte vermutlich gesagt, ohne Schönheit kann es keinen Fortschritt geben. Und dieser Meinung schließt man sich bei KFF gern an.

NEST LOUNGE Sessel

Die Ausstellung »Josef Hoffmann – Fortschritt durch Schönheit« läuft bis Sonntag, den 19. Juni 2022 im MAK.


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